Hausmittel im Einsatz bei Kindern mit Erkältung
Eine ordinäre Erkältung ist zwar unangenehm und man möchte sie so gut wie möglich vermeiden, doch ist sie für einen gesunden Erwachsenen wenig gefährlich. Bei Kleinkindern und Säuglingen sieht dies anders aus. In deren Fällen sind die Atemwege noch enger, das heißt, wenn die Schleimhaut bei einem Säugling um 1mm anschwillt entspricht das einer Verengung der Atemwege um 40%. Verständlicherweise führt dies zu Atembeschwerden. Der in Folge auftretende Sekretstau bildet einen guten Nährboden für Bakterien.
Folgende häufig auftretende Erkältungskrankheiten werden unterschieden:
Sinusitis (Schnupfen), Mittelohrentzündung und Bronchitis zählen zu den häufigsten Erkältungskrankheiten bei Kindern.
Sinusitis: Heilt die eitrige Rhinitis nicht innerhalb von 5 bis 7 Tagen ab, droht eine bakterielle Superinfektion. Die Symptome sind: ein starkes allgemeines Krankheitsgefühl, Kopf- oder Zahnschmerzen, ein lokales Druckgefühl anhaltender Husten, schwaches Fieber. Wir empfehlen Mittel die das Abschwellen der Schleimhaut fördern, wodurch es zu einem Rückgang der Schmerzen kommen kann.
Mittelohrentzündung: November bis März ist durchschnittlich die Hauptsaison für Mittelohrentzündungen. Ihre Symptome sind Fieber und Ohrschmerzen. Meistens kommt eine Ess-Weigerung hinzu.
Bronchitis: Sie ist häufig Teil einer viralen Atemwegserkrankung. Mit Symptomen wie zunächst trockenem Husten, Schmerzen unter dem Brustbein, Fieber, Nasen- und Rachenentzündung, Erbrechen.
Hausmittel bei Erkältungskrankheiten – können sie wirklich helfen?
Wer nicht gleich bei einer Erkältung auf geprüfte Medikamente zurückgreifen möchte, tendiert zur Anwendung von alt hergebrachten Hausmitteln. Traditionelle Hausmittel finden bei Müttern großen Anklang als Ergänzung oder Alternative zur klassischen Medizin. Prim. Univ.-Prof. Dr. Zwiauer (Kinderarzt, St.Pölten) hat die Wirkung von unterschiedlichen Hausmitteln untersucht und betont deren nach wissenschaftlichen Kriterien anerkannte Wirksamkeit.
1. Hühnersuppe
Eine Studie „Chickensoup inhibits neutrophil chemotacis in vitro“ aus dem Jahr 2000 in CHEST legt einen Beweis für die Sinnhaftigkeit eines 2mal täglichen Verzehrs von Hühnersuppe vor. Auch Dr. Zwiauer bestätigt, dass eine Hemmung von Infekten in den oberen Atemwegen eintritt und die Körpertemperatur angehoben wird (unterstützt die Körperabwehr und senkt Gliederschmerzen). Für einen optimalen Effekt muss die Suppe mit frischem Gemüse zubereitet werden (geeignetes Suppengemüse: Lauch, Karotten, Sellerie, Petersilie).
2. Essigwickel
Bei heißen Füßen und Beinen eignen sich Essigwickel zur Senkung der Körpertemperatur.
Kaltes Wasser und Obstessig werden zu gleichen Teilen gemischt und ein Geschirrtuch darin getränkt. Das Tuch auswinden und um die Wanden legen. Wenn der Kühlende Effekt nachgelassen hat den Wickel erneuern.
3. Topfenwickel
Kann kühlend oder wärmend eingesetzt werden. Bei Erkältungskrankheiten kommt der wärmende Topfenwickel zum Einsatz.
Einfach 500g Topfen ca. 5mm dicke auf ein Baumwolltuch streichen, falten (Topfen innen) au einem Heizkörper auf Zimmertemperatur erwärmen und um den Halslegen. Abschließend kann ein flauschiges Handtusch als zusätzliche Wärmedämmung helfen. Den Wickel bis der Topfen eingetrocknet ist angelegt lassen.
4. Erdäpfelwickel
Eignet sich als Wärmespeicher in Form eines Brust oder Halswickels.
4 oder 5 weichgekochte Erdäpfel gemeinsam in ein Geschirrtuch wickeln und zerdrücken, sodass die Maße gut an eine Form angepasst werden kann. Der Wickel kann nun auf Hals oder Brust gelegt und mit einem Handtuch fixiert werden. Wenn die Erdäpfel ausgekühlt sind das Tuch wieder abnehmen.
5. Schwitztees
2 Löffel Linden- oder Holunderblüten mit kochendem Wasser aufgießen und den Tee 10 Minuten ziehen lassen. Der abgeseihte Tee wird dem Kind vor dem Einschlafen zu trinken gegeben. Wichtig ist, dass das Kind gut zugedeckt ist und es in der Nacht warm hat (gegeben falls sollte bei starkem Schwitzen in der Nacht die Schlafbekleidung gewechselt werden). Diese Anwendung kann bei Halsschmerzen abschwellend, schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken.
6. Honig
Mit Honig kann traditionell der nächtliche Husten beruhigt werden eine Publikation von 2007 (Archives of Paediatric and Adolescent Medicine) bestätigt die Verbesserung hinsichtlich der nächtlichen Schlafqualität.
Doch es ist nicht zu vergessen, dass auch Hausmittel – genauso wie Medikamente – Nebenwirkungen haben können und nicht generell für jeden geeignet sind.
Sprechen Sie deshalb vor der Anwendung mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Natürlich geben unsere Pharmazeuten auch Hilfestellung zur Anwendung von Hausmitteln oder der Kombinationswirkung von Medikamenten mit Hausmitteln.